13.04.2006: Die keltische Flammensäule
Das uralte Steindenkmal von Pfalzfeld im Hunsrück
Zu den kostbarsten vorgeschichtlichen Denkmälern im Mittelrheingebiet gehört das uralte Steindenkmal von Pfalzfeld im Vorderhunsrück. Es gibt einen guten Einblick in den Kunststil, der damals an den Höfen der Kleinfürsten gepflegt wurde. Nach Darstellung und Form gehört der Pfeiler in den kultischen Bereich, wenn auch seine Deutung im einzelnen noch nicht gelungen ist. Das aus Buntsandstein gefertigte Denkmal wurde 1649 von dem hessischen Geschichtsschreiber Winkelmann auf dem Pfalzfelder Friedhof zwischen Dornen, Disteln und Gesträuch gefunden.
Es wurde zunächst als römisches Monument gedeutet. Auf einem im Ansatz erhaltenen säulenförmigen Schatz steht ein heute noch 1,20 hoher viereckiger Obelisk, der oben abgebrochen ist. Nach alten Angaben soll er eine Bekrönung in Gestalt eines menschlichen Kopfes besessen haben. Die vier mit Seilmuster gegeneinander abgrenzenden Hauptflächen des Steines sind in völlig übereinstimmender Art mit Reliefschmuck versehen. Im Mittelpunkt der Darstellung steht jeweils ein menschlicher Kopf, umgeben von geschwollenen, tropfenförmigen Gebilden, sowie spiral- und palmettenartigen Ornamenten. Die stilistischen Merkmale sind für frühkeltische Kunst (400 v. Chr.) typisch.
Das Original der keltischen Säule befindet sich im Rheinischen Landesmuseum in Bonn. Eine Kopie schmückt seit dem Jahre 1993, aus Anlaß der 1100-Jahrfeier der Gemeinde Pfalzfeld, als Wahrzeichen die Ortsmitte.
Weitere Informationen zur keltischen Flammensäule finden Sie unter dem Link „Geschichte„.